Direkt zum Inhalt

"Darüber, dass es Geld gibt, bin ich sehr froh!"

Anna und Carolina im Gespräch
Freitag, 31. Juli 2020

"Darüber, dass es Geld gibt, bin ich sehr froh!"

Carolina (21) ist gerade unsere Praktikantin in Wien. Wir freuen uns, euch heute vorzustellen, was sie bewegt, und wieso sie zu uns gekommen ist.

 

Carolina, was bedeutet Geld für dich?
Sehr gute, aber schwierige Frage! Wenn ich Geld gedanklich visualisiere, sehe ich Euroscheine und Euromünzen, dabei ist Geld vieles mehr. Geld ist für meine Begriffe nicht nur ein Tauschmittel, sondern auch ein Entscheidungsmittel. Wir alle als Geldinhaber*innen entscheiden tagtäglich welche Aktivitäten damit unterstützt werden. Auch der Staat lenkt durch Steuern Geld in gewisse Richtungen. Dabei sollte die soziale, ökologische und ökonomische Tragfähigkeit im Mittelpunkt stehen. Als Rahmen dafür eignen sich meiner Meinung nach die Sustainable Development Goals (SDGs) der UN am besten, da sie sehr umfassend und schon weltbekannt sind. Ein gesellschaftliches Bewusstsein über die Rolle von Geld ist zudem super wichtig. Dies sollte auch in den Schulen thematisiert werden.

Darüber, dass es überhaupt Geld gibt, bin ich sehr froh. Ich kann’s einwandfrei verwenden, sogar außerhalb der Eurozone. Ist das nicht toll? Mit Geld kann ich mir alles von leckerem Essen bis zu Erfahrungen mit Familie und Freund*innen leisten. In meiner Studienzeit sind mir manche großartige „Geldsubstitute“ entgegengekommen, so wie Kleidertausche, das „Dumpstern“ (vielleicht kennen es andere unter “Mülltauchen”), und mir die Haare selbst zu schneiden (#corona). Nichtsdestotrotz wäre für mich ein Leben ohne Geld undenkbar!

 

Welchen Hintergrund hast du, und wie bist du zu uns gekommen?
Ich bin in Katalonien zweisprachig aufgewachsen. Schon im jungen Alter wusste ich ganz genau, dass ich was Gutes bewirken möchte. Wie, wo und was, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so wirklich. Später entschied ich mich für einen zehnmonatigen Schulaustausch in Österreich mit der Organisation AFS Interkulturelle Begegnungen, die ich sehr empfehlen kann. Es gefiel mir so sehr, dass ich fürs Studieren nach Graz zurückkehrte. Ich studiere hier Volkswirtschaftslehre und engagiere mich im Studierendenverein oikos, einer weltweit aktiven Studierendenorganisation, die sich für nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Management einsetzt. Nach einem Vortrag von Fritz Fessler über nachhaltige Finanzen habe ich mich gleich nach einem Praktikum bei der Genossenschaft für Gemeinwohl erkundigt. Dieser humanitäre Blickwinkel auf das Thema Finanzen hat mich einfach fasziniert.
 
Was sind deine Aufgaben als Praktikantin?
Ich bin ins Arbeitsteam Kommunikation aufgenommen worden. Dort haben wir passende Aufgaben für mich gefunden und Anna Erber und Thomas Reichmann haben mir dabei geholfen. Dazu gehören Fotos für Social Media zu machen, beim Drehen einer anstehenden Videokampagne zum Gemeinwohlkonto mitzuwirken und ein Willkommenspaket für neue Mitglieder der Genossenschaft für Gemeinwohl mit der Regionalgruppe Wien auf die Beine zu stellen. Insgesamt dauert mein Praktikum hier sechs Wochen à 30 Stunden. Ich kann es jedem ans Herz legen mitzuwirken!

 

Wie nimmst du die Genossenschaft für Gemeinwohl von innen wahr?
Ich bin so positiv überrascht, wie aufmerksam, herzlich und engagiert meine Kollegen hier bei der Genossenschaft für Gemeinwohl sind. Es brodelt an Ideen und Projekten, und man glaubt daran, dass man Dinge im Einklang mit den eigenen Werten bewirken kann. Auch die soziokratische Arbeitsweise mit Kreisstrukturen als Arbeitsprinzip zur Stärkung der Mitverantwortung des Einzelnen war mir neu und scheint mir ein gutes Arbeitskonzept zu sein.

 

Danke!